Luzern Freitag, 17. Oktober 2014 / Nr. 240 Zentralschweiz NEUE LUZERNER ZEITUNG NEUE ZUGER ZEITUNG Gelöscht: Radio verliert alle Daten LUZERN Ein Super-GAU für den Luzerner Jugendradiosender 3fach: Musikdaten, Werbetrailer, redaktionelle Beiträge: Alles ist weg. 16 Jahre Arbeit sind aus noch ungeklärten Gründen vom Computer-Server unwiederbringlich verschwunden, wie es auf der 3fach-Internetseite heisst. Weder Scherz noch Werbung «Der aktuelle Datenverlust ist absolut kein Scherz und auch keine Werbeaktion. Auch wenn wir das Kick-Ass-Radio sind, solch einen Scherz würden selbst wir nicht lustig finden», bestätigt Marketingleiterin Angela Meier den gigantischen Datenverlust. Was war geschehen? Meier: «Als am Montag ein Song in der Schlaufe lief, haben wir bemerkt, dass die Laufwerke verschwunden waren.» Gewissheit, dass die Daten gelöscht sind, hatten die Radiomacher am Mittwochabend. Gemäss Meier seien die beiden so genannten Spiegelserver ausgestiegen. Eine externe Sicherung bestand nicht. «Solange nicht klar ist, warum das passiert ist, äussern wir uns nicht zu technischen Einzelheiten.» Offen ist die Frage der Haftung und die Schadenskosten. Eine externe Sicherung von digitalen (Audio-)Daten ist teuer, wie Kilian Pfister, Leiter Technik und Betrieb von Radio Pilatus, erklärt: «Das braucht Manpower und kostet dementsprechend. Wir verwenden ein anderes, zertifiziertes System. Unsere Daten sind auf diversen Harddiscs verteilt, werden zweimal täglich gesichert und lagern extern.» Gesucht: Daten aller Art Die 3fach-Macher stehen nun quasi wieder am Anfang. Um den Sendebetrieb aufrechtzuerhalten, muss improvisiert werden, so wird etwa via Laptops gearbeitet. «Alle, die können, helfen, verlorene Daten wiederzubeschaffen», so Meier. Wer je etwas für den Radiosender hergestellt habe, würde nun gebeten, Daten zu liefern. SANDRA MONIKA ZIEGLER [email protected] Das Zitat NEUE NIDWALDNER ZEITUNG « » Mathematiktalent Maximilian Krahn (12) aus Cham 20 NEUE URNER ZEITUNG BOTE DER URSCHWEIZ Wyss versucht Wogen zu glätten LUZERN Regierungsrat Reto Wyss bestreitet, dass die geplante Uni-Fakultät der Hochschule in die Quere kommt. Derweil kritisieren die Linken die «Behördenpropaganda». Die Chronologie Mai 2000 Das Luzerner Stimmvolk nimmt mit 72 Prozent Ja-Stimmen das Universitätsgesetz an und sagt damit Ja zu einer Universität mit drei Fakultäten (Theologie, Geistes- und Rechtswissenschaften). ALEXANDER VON DÄNIKEN [email protected] Februar 2011 Regierung und Universitätsrat künden an, nun doch eine Wirtschaftsfakultät und nicht eine Psychologiefakultät einrichten zu wollen. Das entspreche wohl eher der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. «Wer dem geänderten Universitätsgesetz zustimmt, sagt Ja zur Schaffung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Wer es ablehnt, sagt Nein zu dieser vierten Uni-Fakultät», stellte Bildungsdirektor Reto Wyss (CVP) gestern gegenüber den Medien klar, als er die entsprechende Abstimmungsbotschaft für den Urnengang vom 30. November Mai 2012 Der Luzerner Kantonsrat sagt im Grundsatz Ja zu einer Wirtschaftsfakultät (62 zu 44 Stimmen). April 2013 30. November 2014 Die Regierung bestätigt: Die Errichtung der Wirtschaftsfakultät wird vom Kanton nicht mitfinanziert – aus Spargründen. Vorgesehen für den Aufbau: 5 Millionen Franken. Abstimmung vorstellte, die in den nächsten Tagen an die Stimmbürger verschickt wird. Wird der Revision des Uni-Gesetzes zugestimmt, soll die neue Fakultät per Herbst 2016 eingerichtet werden und im Vollausbau rund 600 Studenten zählen. September 2013 Der geplante Start der Wirtschaftsfakultät per Herbst 2014 wird um mindestens ein Jahr verschoben. Grund: Die Finanzierung ist nicht sichergestellt, und es soll der Revision des Universitätsgesetzes nicht vorgegriffen werden. Uni und HSLU: Äpfel und Birnen? Doch so einfach ist die Sache nicht. Zwar ist ein Ausbau der Uni selbst bei den Linken im Kantonsrat unbestritten, die gegen das Uni-Gesetz das Referendum ergriffen haben (siehe Box). Aber strittig ist die Frage, ob eine Uni-Wirtschaftsfakultät das Departement Wirtschaft der Hochschule (HSLU) direkt konkurrenziert. «Die Regierung sieht keine Konkurrenz, weil Äpfel und Birnen auch keine Konkurrenz sind», sagte Wyss dazu. Einerseits stehe die Fachhochschule grundsätzlich Studenten mit Berufsmatura offen, die Uni sei in erster Linie für Gymi-Absolventen da. Andererseits habe die HSLU «ein eigenständiges Profil». Im März 2013 schrieb der Regierungsrat allerdings noch von «grossen inhaltlichen Überschneidungen», die «unumgänglich» seien. Im Interview mit unserer Zeitung sagte Wyss damals: «Es war allen von Anfang an klar, dass die betriebswirtschaftliche Basis an beiden Schulen gleich sein würde. Das legen wir offen und ehrlich auf den Tisch.» Nicht nur KMU-Förderung Das Wurzelrechnen könnte man bereits in der Primarschule behandeln. NEUE OBWALDNER ZEITUNG 19 Konkret sollen die Uni-Wirtschaftsstudenten während des Masterstudiums von Unternehmern aus der Praxis begleitet werden. Anders als die Universitätsleitung verlauten liess (Ausgabe vom 30. September), will Wyss dabei nicht ausschliesslich von einer KMU-Förderung sprechen, welche die Fachhochschule konkurrenzieren könnte: «Die Uni-Studenten werden generell im Unternehmertum und in Managementfähigkeiten gefördert, die auch in mittleren und grossen Unternehmen, Banken oder Versicherungen gefragt sind.» Das sei auch der Pluspunkt gegenüber anderen Unis mit Wirtschaftsfakultät. «Von dort wollen wir die Studenten. Immerhin studieren rund 750 Luzerner Wirtschaft an einer anderen Universität.» Lassen sich so wirklich jene Studenten gewinnen, die zum Beispiel St. Gallen wegen des Rufs bevorzugen? Immerhin Januar 2014 Rektor Paul Richli bestätigt, das gar nur noch fünf zusätzliche Professoren für den Aufbau der neuen Fakultät vorgesehen sind. Ursprünglich plante die Uni Luzern mit deren zwölf. Und: Statt 5 Millionen Franken sollen für den Aufbau nur noch deren 4 nötig sein. März 2014 Der Luzerner Bildungsdirektor Reto Wyss gestern Nachmittag an der Uni Luzern. Der Kantonsrat heisst das revidierte Universitätsgesetz mit 90 zu 21 Stimmen klar gut. Die Nein-Stimmen stammten von SP, Grünliberalen und einigen Grünen. Im Juni reichen SP und Juso das Referendum mit 3419 Unterschriften ein. Nötig gewesen wären 3000 Unterschriften. Bild Eveline Beerkircher studierten letztes Jahr 218 Luzerner Wirtschaft in St. Gallen. Wyss antwortete mit einer Gegenfrage: «Warum entscheiden sich viele Luzerner und Auswärtige für ein Studium der Rechtswissenschaften in Luzern?» Ein Kriterium, warum sich viele auswärtige Studenten für Luzern entscheiden, ist die persönliche Atmosphäre. Wird genau dieser Standortvorteil mit dem Ausbau nicht aufs Spiel gesetzt? Nein, sagte Wyss. Man wolle diesen Vorteil unbedingt behalten. «Aber es geht darum, den Anschluss nicht zu verpassen. Schon jetzt hat Luzern die mit Abstand kleinste Uni der Schweiz. Derweil haben andere kleine Universitäten Ausbaupläne, etwa jene im Tessin.» Nicht zuletzt ist der Ausbau auch eine Kostenfrage. Bisher zahlt der Kanton Luzern für seine rund 750 Wirtschaftsstudenten, die an anderen Unis studieren, den jeweiligen Kantonen insgesamt zwischen 7 und 8 Millionen Franken pro Jahr. Würde ein Drittel dieser Studenten hierbleiben, blieben auch rund 2,5 Millionen Franken Kantonsbeiträge und etwa 5 Millionen Franken Bundesbeiträge an der Uni Luzern. «Wir befürchten ausserdem, dass diese jungen Leute nicht mehr in Luzern verankert sind, also sich an anderen Orten Arbeit suchen und Steuern zahlen», so Wyss. Maulkorb? «Nein, Vereinbarung» Kurz nach der gestrigen Präsentation der Abstimmungsbotschaft äusserte sich die SP kritisch zu Wyss’ Vorgehen. «Die Regierung pflegt ansonsten so kurz vor Volksabstimmungen Zurückhaltung», teilt die Partei mit. Auch der Luzerner Gewerkschaftsbund kritisierte die «Behördenpropaganda» zum Uni-Gesetz. Sauer stösst den Linken zudem auf, dass sich Uni-Rektor Paul Richli im JaKomitee für die Wirtschaftsfakultät stark- macht, derweil Hochschulrektor Markus Hodel (CVP) sich seit Monaten nicht öffentlich äussert. Die SP hat einen Dringlichen Vorstoss eingereicht (Ausgabe vom Dienstag). Darum die Frage an Reto Wyss: Wurde Hodel ein Maulkorb verpasst? «Nein.» Wyss bezieht sich auf eine Arbeitsgruppe mit Uni- und Hochschulvertretern, die an mehreren Sitzungen im letzten Jahr «eine Vereinbarung getroffen» hat. «Darin haben wir uns auch auf die Kommunikation geeinigt», so Wyss. Hodel bestätigt auf Anfrage diese Vereinbarung, will sich aber weiter nicht dazu äussern. Das grundsätzliche Ja des Kantonsrats 2012 kommentierte Hodel damals übrigens so: «Wir hätten uns ein anderes Resultat gewünscht, klar. Der Entscheid ist aber zu akzeptieren. Jetzt ist es an der Regierung und allen Beteiligten, sicherzustellen, dass die geplante Fakultät nicht zu Lasten der Hochschule geht.» ANZEIGE WO H N -AU S S T E LLU N G ns auch unter Besuchen Sie u mann.ch <wm>10CAsNsjY0MLQw0DU0sDAxNQMA2xPwxw8AAAA=</wm> port www.moebel<wm>10CFWLIQ6AMBAEX3TN7nG9HlQSHEEQfA1B839FwSHWzMyua80J3-ZlO5a9EgwIEZa9hmqClUpjKoN2CVfQJjqDHrRfL5oBA9vbdCbwRhcWGcbW_-k-rwenxQ2ocgAAAA==</wm> Röby Portmann Geschäftsleitung Donnerstag Abendverkauf bis 21.00 Uhr | Montagmorgen geschlossen | Telefon 041 484 14 40 | www.moebel-portmann.ch | Kostenlose Lieferung, Montage und Entsorgung B I S 9. N O V E M B E R 2 014 10% Rabatt + 6% Würfeln Sie bis zu (ausgenommen Netto-Artikel) Zusatz-Rabatt
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