Stadt Frauenfeld 47 Samstag, 18. Oktober 2014 Parkplatz muss Wohnungen weichen In naher Zukunft verschwinden die 170 öffentlichen Parkplätze hinter dem Bahnhof. Denn die SBB haben das Areal an eine Vorsorgeeinrichtung verkauft. Anstelle des Parkplatzes entsteht nun eine Überbauung mit Wohnungen und Gewerbe. Baubeginn soll in einem Jahr sein. tekturwettbewerb erarbeitet, welchen die SBB lanciert hatten. Den Architekturwettbewerb hatte damals das Zürcher Büro Burkhalter Sumi Architekten gewonnen. Dessen Projekt sah drei fünfgeschossige Baukörper vor. Dabei handelt es sich um zwei Wohnhäuser und ein Bürohaus mit Restaurant. Geplant ist ausserdem eine Tiefgarage, die über den Kreisel an der Rheinstrasse erschlossen wird. MARKUS ZAHND FRAUENFELD. Noch sind es Autos, die den Platz hinter dem Bahnhof für sich beanspruchen. Doch das wird sich bald ändern, bald werden zwischen den Gleisen und dem Murgufer Wohnungen und Gewerberäume entstehen. Denn die SBB haben das über Quadratmeter grosse 5000 Grundstück verkauft. Neuer Besitzer ist die Profond Vorsorgeeinrichtung mit Sitz im zürcherischen Thalwil. «Das Areal passt perfekt in unser Immobilienportfolio, das wir derzeit ausbauen wollen», sagt Andreas Höchli. Der Rechtsanwalt aus dem Kanton Aargau ist Stiftungsrat der Profond Vorsorgeeinrichtung. «Wir sind stets auf der Suche nach Orten an zentralen Lagen in der gesamten Deutschschweiz. Dass wir nun in Frauenfeld etwas gekauft haben, ist daher kein Zufall.» Bezug frühestens 2017 Wann hinter dem Bahnhof die Bagger auffahren, steht derzeit noch nicht fest. Anfang 2015 will die Eigentümerin bei der Stadt «Im Sinne der Stadt» Bild: Nana do Carmo Den Parkplatz «Bahnhof Nord» gibt es bald nicht mehr. das Baugesuch einreichen. «Unser Ziel ist, dass wir im kommenden Herbst mit den Bauarbeiten beginnen können», sagt Höchli. Die Bauzeit dürfte dann rund anderthalb Jahre betragen. So könnten die Neubauten frühestens im Frühjahr 2017 bezogen werden. Gebaut werden Wohnungen, zudem soll auch Platz für Gewerbe entstehen. Als ausführendes Generalunternehmen tritt die Halter AG aus Zürich auf. Das Grundstück liegt in der Ortsbildschutzzone, es gibt aber auch einen Gestaltungsplan. Dieser wurde gestützt auf einen Archi- Dass anstelle der Parkplätze nun Wohnungen und Gewerberäume entstehen, sei ganz im Sinne der Stadt, sagt Stadtschreiber Ralph Limoncelli. «Dieses Gebiet ist ein wichtiger Teil der Stadtentwicklung und ein Schlüsselprojekt.» Es gibt daher noch weitere Bauprojekte in der nahen Umgebung. Das Bauunternehmen Ernst Herzog AG wird seinen Sitz an der Sägestrasse verlassen und am bisherigen Ort eine Wohnüberbauung realisieren. Auch betreffend Werkhof an der Gaswerkstrasse dürfte es in den kommenden Jahren eine Veränderung geben. Der Werkhof dürfte irgendwann an den Stadtrand ziehen, so dass an jener Uferseite der Murg ebenfalls Wohnungen entstehen könnten. Die Suche nach Parkplätzen Bei aller Freude über die Entwicklung verschweigt Limoncelli aber nicht, dass die 170 öffentlichen Parkplätze fehlen werden. Darauf hatte unlängst auch Gemeinderat Philipp Geuggis in einer Motion hingewiesen. «Vor- Profond Immobilien im Wert von 400 Millionen Franken Die Profond Vorsorgeeinrichtungen haben ihren Sitz im zürcherischen Thalwil. Es ist eine Personalvorsorgestiftung. Sie hat den Zweck, «Arbeitnehmer von Institutionen beziehungsweise Unternehmen vor den wirtschaftlichen Folgen des Alters, des Todes und der Invalidität zu schützen», heisst es im Vorsorgereglement. Die Immobilien machen dabei mit Lebensgeschichten einer Tierfreundin Piatti-Eulen, Bauernmalerei von Albert Manser und viel tierische Kunst stehen zum Verkauf. Sie stammen aus dem Nachlass der bekannten Frauenfelder Tierschützerin und alt Gemeinderätin Dagmar Senn. Der Erlös geht an «ihre» Stiftung Thurgauer Tierfreunde. MATHIAS FREI FRAUENFELD. Sie ist vollgestellt mit Kunst, die Eigentumswohnung an der Kurzfeldstrasse 1 im Frauenfelder Kurzdorf. Hier lebte die vergangenen drei Jahre die schweizweit bekannte Tierschützerin und alt Gemeinderätin Dagmar Senn, welche diesen Juni verstarb. Möbel hat es nur noch wenige. Über dem Esstisch hängt Bauernmalerei des bedeutenden naiven Künstlers Albert Manser. «Daneben die Katzenwand und gegenüber der bekannte Grafiker Celestino Piatti mit seinen Eulen», erklärt Christine Lang, die Schwester der Verstorbenen. Wenn sie wollte, könnte sie zu jedem Objekt eine Geschichte erzählen, sagt Lang – über ihre Schwester, die beste Freundin Pony Traub und das Leben. «Es war Dagis Wunsch, dass ihr Nachlass verkauft wird», sagt Lang. Das daraus gelöste Geld kommt vollumfänglich karitativen Organisationen zugute – der grösste Teil geht an die Stiftung Thurgauer Tierfreunde, welche Dagmar Senn mitgegründet hat (siehe Kasten). Verscherbelt wird nichts «Unser Ziel ist: Alles muss raus – aber nicht um jeden Preis», sagt Dagmar Senns Schwester. Verscherbelt werde sicher nichts. Irgendwie tue es ihr zwar schon weh, dass diese Erinnerungen an ihre Schwester bald nicht mehr da seien. «Aber es kommt ja schliesslich den Tierli zugute.» Dagmar Senn lebte mit ihrem Mann, dem Apotheker Paul Senn, über 25 Jahre lang in einem alten Riegelhaus an der Laubgasse – heute das Zuhause des bekannten Musikers Pepe Lienhard. Dort führte sie auch eine Galerie, die sie mit namhaften Künstlern programmierte. In der Wohnung an der Kurzfeldstrasse wollte Dagmar Senn mit ihrem Mann den gemeinsamen Lebensabend geniessen. Dazu sollte es leider nicht kommen. Bild: Mathias Frei «Katzen waren meiner Schwester die liebsten Tiere»: Christine Lang an der Katzenwand mit Bildern von Pony Traub. Vor sieben Jahren verstarb er. Jetzt lebt in Frauenfeld nur noch Sohn Jürg Senn. Sie pflege mit ihm ein wunderbares Verhältnis, sagt Lang. «Aber irgendwie ist das nun für mich der Schlussstrich in Frauenfeld.» Was an Geld zusammenkommt, kann Christine Lang nicht abschätzen. Der emotionale Wert der Objekte sei sowieso riesig. Die Familie Piatti zum Beispiel sei gut bekannt gewesen mit der Familie Senn. Auf einer Widmung heisst es: «Für Dagmar, mit herzlichen Grüssen, Celestino.» Kunst der besten Freundin Die Katzenbilder seien alle von Dagis bester Freundin, Pony Traub, sagt Lang. «All diese Kätzli.» Sie habe alle Tiere gemocht, aber Katzen seien ihr die liebsten gewesen, erzählt Christine Lang über ihre Schwester. «Sie konnte nicht einmal einer Stubenfliege etwas zuleide tun.» Und Dagmar Senn fand sogar Aufnahme in der zum Verkauf stehenden Kunst. Der US-Karikaturist Hans Moser nahm in seinen Werken Bezug auf ihre Tierliebe. Im Zimmer nebenan zeigt Christine Lang kleine Metallobjekte des ungarischen Skulpteurs Gabor Török. In zwei Kisten lagern alte Stiche von Frauenfeld und botanische Drucke aus der alten Apo- theke Senn. Ebenfalls in der Apotheke, nämlich im Adventsschaufenster war jeweils die kunstvolle, handgemachte Weihnachtskrippe zu sehen. «Zu schade, dass man sie nur einen Monat lang ausstellen kann», sagt Christine Lang. Kunstverkauf: heute von 10 bis 16 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung: 079 221 29 82 Kurzfeldstrasse 1, Frauenfeld Stiftung Damit das Tier beim Halter bleiben kann Archivbild: Susann Basler Dagmar Senn Frauenfelder Persönlichkeit Verstorben am 6. Juni 2014 Dagmar Senn gründete zusammen mit dem aktuellen Frauenfelder Gemeinderatspräsidenten Kurt F. Sieber 1996 die Stiftung Thurgauer Tierfreunde. Die Institution unterstützt Tierheime, Tierambulanzen, Tierschutzvereine und Aktionen zugunsten wildlebender Tiere. Weiter werden auch Kosten für den Tierarzt, Tiernahrung und Tiersteuer übernommen, wenn der Tierhalter sozial schwächergestellt ist – damit das Tier beim Halter bleiben kann. Dank der Stiftung konnte das «Chatzehüsli» im Frauenfelder Aussenquartier Horgenbach realisiert werden. erst können das Obere und das Untere Mätteli das aber kompensieren. Dennoch arbeiten wir an anderen Lösungen», sagt Limoncelli. Denn irgendwann soll auch auf diesen beiden Parkplätzen Wohn- und Gewerberaum entstehen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Stadt sehr daran interessiert ist, dass auf dem Kasernenareal eine Tiefgarage gebaut wird. Der Bund wird die Stadtkaserne indes frühestens 2018 verkaufen. Auch die Tierhilfe-Villa Kunterbunt im bernischen Gondiswil erhielt Unterstützung. Sieber ist ehrenamtlicher Geschäftsführer der Stiftung, seine Frau Jr` ene M. Sieber-Günther ist Stiftungsratspräsidentin. (ma) www.tierfreunde.ch rund 15 Prozent einen wichtigen Teil aus. Die Profond Vorsorgeeinrichtungen besitzen Wohnund Geschäftsliegenschaften mit einem Marktwert von rund 400 Millionen Franken – verteilt über die gesamte Deutschschweiz. Im Thurgau ist die Stiftung bisher kaum aufgetreten, ein Wohnhaus in Diessenhofen ist bis jetzt die einzige Immobilie im Thurgau. (mz) Alles dreht sich um Äpfel am AZP-Herbstfest FRAUENFELD. Kommenden Sams- tag, 25. Oktober, geht im städtischen Alterszentrum Park (AZP) an der Zürcherstrasse 84 in Frauenfeld von 10 bis 17 Uhr das Herbstfest über die Bühne. Es steht im Zeichen des Apfels und bietet nebst dem Verkauf von zehn verschiedenen alten Thurgauer Apfelsorten viele weitere Attraktionen rund um das typische Ostschweizer Obst. So verkauft zum Beispiel die ehemalige Apfelkönigin Stephanie König Äpfel. Auch kulinarische Spezialitäten dem Motto entsprechend werden angeboten: frische Öpfelchüechli mit Vanillesauce, Apfeljalousien, Apfeltorte und Süssmostcr`eme. Einerseits gelangt eine grosse Auswahl an Handarbeiten aus dem AZP-Werkstübli zum Verkauf, von Seidenschals bis Plüschtieren. Andererseits gibt es auch viele attraktive externe Marktstände. Um 15 und 16 Uhr findet ein Puppentheater statt. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Und auch eine Tombola darf nicht fehlen. (red.) Schachspieler kämpfen um Titel Der Schachklub Frauenfeld führt auch in diesem Jahr eine offene Stadtmeisterschaft durch. Es dürfen alle teilnehmen, die in der Lage sind, eine Turnierpartie zu spielen. Gespielt werden fünf Runden, je eine an den Freitagen 31. Oktober, 7., 14., 21. und 28. November. Turnierlokal ist das Schachzentrum am Schwalbenweg 1 in Frauenfeld. Spielbeginn ist 20 Uhr, Bedenkzeit eine Stunde pro Spieler plus 30 Sekunden pro Zug. Der Einsatz beträgt 15 Franken, es gibt diverse Geld- und Naturalpreise. (red.) FRAUENFELD. Weitere Informationen unter www.schachfrauenfeld.ch. Anmeldung (bis Mittwoch, 29. Oktober) an Bruno Zülle, 052 722 41 46 oder skfrauenfeld stafag.ch.
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